Das DFHI knackt die 3000-Absolventen-Marke
Seit der Gründung der Hochschulkooperation zwischen der htw saar und der Université de Lorraine in Form des Deutsch-Französischen Hochschulinstituts (DFHI) im Jahr 1978 lernen die Studierenden in einer multikulturellen Atmosphäre, sich in einem entsprechenden Arbeitsumfeld zurechtzufinden, ihre Stärken zu erkennen und diese in der Praxisphase optimal umzusetzen. Ob in Lothringen, im Saarland oder in Luxemburg – viele Absolventinnen und Absolventen arbeiten nach ihrem Abschluss in der Großregion, in der ein besonders hoher Bedarf an interkulturell ausgebildeten Arbeitskräften besteht. Jährlich erlangen rund 120 Studierende am DFHI ihren Abschluss: Im Herbst 2019, 41 Jahre nach der Gründung des Hochschulinstituts, hat nun der 3000. DFHI-Student sein Studium erfolgreich bestanden.
„Die Möglichkeit, in zwei Ländern gleichzeitig zu studieren gefällt mir besonders am DFHI. Das System ermöglicht, sich ein Bild von den unterschiedlichen Arbeitsweisen zu machen“, sagt Victor Leiterholt, der mit seinem Bachelorabschluss die 3000-Absolventen-Marke geknackt hat. Der 21-jährige Bretone kam nach seinem AbiBac im Jahr 2016 ans DFHI, um Maschinenbau zu studieren. Da er zweisprachig aufgewachsen ist, war für ihn von Anfang an klar, dass ein Studium im deutsch-französischen Kontext optimal zu ihm passt. Das DFHI lernte er durch seinen Bruder kennen, der sein Studium dort bereits 2011 begonnen hat. Jetzt, drei Jahre nach seinem AbiBac, hat Victor seinen Bachelorabschluss in der Tasche. Er ist der Meinung, dass der interkulturelle Aspekt die größte Stärke des Instituts ist. „Es gibt außerdem einen starken Zusammenhalt zwischen den Studierenden, der mir sehr gefällt“, berichtet er.
Trotz erfolgreichem Bachelorabschluss ist Victors Weg am DFHI noch nicht vorbei: Seit Oktober 2019 studiert er nun Maschinenbau im Master. „Mein deutsch-französisches Studium ist ein Vorteil für mich auf dem Arbeitsmarkt. Ich denke, dass ein Doppelabschluss sich nicht nur im Bereich des Maschinenbaus sehr gut in Bewerbungen macht, vor allem, weil die meisten Unternehmen sich ohnehin immer mehr international orientieren. Das gute Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland bringt außerdem viele Maschinenbauunternehmen dazu, in beiden Ländern tätig zu werden, weshalb ein deutsch-französischer Abschluss für mich ideal ist“.
Auch für die Zeit nach dem Masterstudium hat Victor bereits Pläne: „Ich hoffe, dass ich später Ingenieur im Bereich des Motor- oder Wassersports sein kann. Die Luft- und Raumfahrt interessiert mich ebenfalls“. Ob er dauerhaft in der Großregion bleibt, weiß er noch nicht, doch einem interessanten Jobangebot in der Region wäre er für einige Jahre nicht abgeneigt.
Während seines Studiums nutzte Victor die Angebote der Hochschulen – das beste Beispiel hierfür ist die 4L Trophy, an der er 2018 mit einem Studienfreund teilnahm. Seit 2009 ist das DFHI bei der Solidaritätsveranstaltung vertreten, in der es darum geht, mit einem Renault 4L von Frankreich bis nach Marrakesch zu fahren. Jedes teilnehmende Auto muss hierbei Bildungsmaterial mit sich führen, das an die marokkanischen Kinder verteilt wird. Victor ist dankbar, dass er diese Erfahrung machen durfte: „Dank der Spenden der 3000 jährlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmen können in der marokkanischen Wüste neue Schulen gebaut werden. Mein Copilot Thibault Vanheeghe und ich hätten dieses Projekt nicht ohne die finanzielle Hilfe des DFHI realisieren können“.