DFHI/ISFATES Förderverein verleiht Helmut Schmidt – Valerie Giscard d’Estaing – Preis
Der Förderverein des Deutsch-Französischen Hochschulinstituts fördert seit 30 Jahren studentische Projekte und Anliegen des Deutsch-Französischen Hochschulinstitutes (DFHI/ISFATES) der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar). Seit zehn Jahren prämiert der Förderverein die besten Abschlussarbeiten am DFHI/ISFATES mit dem „Helmut Schmidt – Valerie Giscard d’Estaing – Preis“. Am 15. September 1978 hatten Bundeskanzler Helmut Schmidt und Staatspräsident Valerie Giscard d‘Estaing das Deutsch-Französische Hochschulinstitut per Staatsvertrag gegründet. Beide haben die Idee eines geeinten Europa in ihrer aktiven politischen Zeit und weit darüber hinaus gelebt und vorangebracht. Das hohe Ansehen der beiden Staatsmänner und ihr Engagement für Europa bedeutet auch eine Verpflichtung an die Preisträger hinsichtlich der Qualität ihrer Arbeiten und ihrer Einstellung gegenüber der europäischen Idee.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung des Fördervereins in Saarbrücken zeichnete der Vorstand am 10. März 2020 Lisa Reccius für ihre Bachelor-Arbeit und Marina Preyssat für ihre Master-Arbeit mit dem Helmut Schmidt – Valerie Giscard d’Estaing – Preis aus, der mit jeweils 1.000 Euro dotiert ist.
Lisa Reccius hat ihre Bachelor-Arbeit „Mengenermittlung mit einem objektorientierten Gebäudemodell“ im Studiengang Europäisches Baumanagement geschrieben. Die Mengenermittlung ist ein zentrales Thema zur Vergütung von Leistungen in der Bauwirtschaft. Mit objektorientierten Planungsmethoden, die für die Bauwirtschaft relativ neu sind, hat Lisa Reccius für ein unübersichtliches Regelwerk einen Prüfmodus entwickelt und diesen in fünf unterschiedlichen EDV-Systemen angewendet. Sie konnte so den Nachweis führen, inwieweit das jeweilige EDV-System das Regelwerk ordnungsgemäß umgesetzt hat. Nur eines der untersuchten EDV-Systeme hat das Regelwerk zu 100% umgesetzt. Neben einer sehr guten Arbeit zeichnet sich Lisa Reccius durch ihr ehrenamtliches Engagement und ihre Neugier auf die Welt, aus. In der zehnten Klasse ging sie ein halbes Jahr nach Frankreich und vertiefte so ihre Französischkenntnisse. Nach dem Abitur kombinierte sie ihre Reiselust mit ehrenamtlichen Engagement: Sie verbrachte ein Jahr in Ecuador. Während des Freiwilligendienstes unterstützte sie in einer ländlichen Region die Lehrer einer Dorfschule in den Fächern Englisch, Sport und Kunst und arbeitet einen Tag in der Woche in einem ökologischen Projekt.
Marina Preyssat, die bereits im Jahr 2018 den Preis für ihre exzellente Bachelor-Arbeit erhalten hat und mit zwei Kommilitoninnen für eine herausragende Gruppenarbeit geehrt wurde, konnte die Jury erneut überzeugen. In ihrer Master-Arbeit „Emission grüner Anleihen: ein positives Signal für Investoren?“ ging sie der Kernfrage nach, ob ein börsennotiertes Unternehmen entsprechend seiner Umweltbewertung mehr oder weniger von der Emission von grünen Anleihen profitiert. Die Ergebnisse sind deutlich: Grüne Unternehmen profitieren mehr von der Emission von grünen Anleihen als andere. Die Studie von Preyssat enthält bisher unveröffentlichte Ergebnisse und stellt einen wichtigen Beitrag zur Forschung über grüne Anleihen dar.
Marina Preyssats Berufseinstieg zeigt, wie sehr das Profil der DFHI-Studierenden gesucht wird: „Dank der Expertise, die ich während dieser Abschlussarbeit aufbauen konnte, konnte ich eine Stelle als Beraterin in Financial Services in Zürich finden. Ich habe nur diese einzige Bewerbung geschickt. Dank meiner Mehrsprachigkeit bin ich eine Mitarbeiterin, die sich nicht nur mit den Standorten in Zürich und Genf austauschen, sondern auch Kunden im deutsch-, französisch- und englischsprachigen Raum betreuen kann.“